Seit Pandemie-Beginn haben die meisten von uns mehr Erfahrungen mit Online-Konferenzen gemacht. Verschiedene „Tools“ und „Anwendungen“ kommen dabei zum Einsatz. Manchmal lässt die Tonqualität zu wünschen übrig, was die Teilnahme insbesondere bei Hörverlust erschwert.

Inwiefern Sie sich hörenderweise unterstützen können, fasse ich in diesem Blogartikel für Sie zusammen.

Generelles:

  • Achten Sie auf eine ruhige Umgebung: So hören Sie besser, und wenn Sie mit anderen sprechen, ist die Sprachklarheit besser, als wenn der Computer oder Ihr Gegenüber noch Zusatzgeräusche herausfiltern muss.
  • Schalten Sie Ihr Mikrofon nur dann ein, wenn Sie auch sprechen. Ansonsten kommt es gerne zu Datenüberladung im System, was sich in einem halligen Geräusch äußert.
  • Sprechen Sie langsam und deutlich. Das erleichtert das Zuhören und Verstehen für Ihr Gegenüber.

Spezielle Anwendungen für Hörgeräte:

  • Nutzen Sie ein iBook oder einen anderen Rechner / ein Tablet von Apple? Wenn Sie „made for iPhone“-Hörgeräte tragen, lassen sich diese direkt mit dem Gerät verbinden. Sie können Ihre Hörgeräte wie ein Headset verwenden.
  • Alternativ können Sie Ihre Hörgeräte über einen sogenannten „Streamer“ mit Ihrem Rechner verbinden. Hier geht es zu dem verschiedenen Streamern von Phonak, Signia, Widex, GN Resound und Oticon. Kostenpunkt: um die € 200.- je nach Hersteller. Heutzutage müssen diese Geräte nicht einmal mehr spezifisch im Hörgerät gekoppelt werden. Eine einfach zu handhabende Kopplung über Bluetooth ist ausreichend. Sie können auch mehrere Streamer nutzen.
  • Wenn sich Ihre Hörgeräte nicht direkt mit dem Abspielgerät verbinden lassen: Nutzen Sie unbedingt zusätzliche Kopfhörer oder Lautsprecher! Die Computer-Lautsprecher haben manchmal eine schlechte Klangqualität und lassen sich oft gar nicht laut genug einstellen. Ich bevorzuge kabelgebundene Lösungen, da diese Verzögerungsfrei funktionieren (sonst sieht man das Bild bevor man den Ton hört – mich stört das).

Was Sie als OrganisatorIn einer online-Konferenz für barrierefreies Hören tun können:

  • Erweitern Sie Ihre Hardware für die online Anwendung. Eine Zusammenstellung, welche insbesondere auch für die Übertragung von Musik gilt (z.B. beim Online Unterrichten), finden Sie auf einer Unterseite der Universität für Musik und darstellende Kunst.
  • Nutzen Sie Tools wie das automatische Erstellen von Untertiteln. Bei der amerikanischen Anwendung geht dies bereits bei englischer Sprache, wie dieses Tutorial zeigt. Diese Anwendungen befinden sich teilweise noch im Entwicklungsstadium. Das gleichzeitige Mitlesen des Gesprochenen erleichtert das Zuhören nicht nur für Schwerhörige, sondern auch für Fremdsprachige und spricht ganz generell einen 2. Sinn an, welcher damit eingeladen wird sich auf den Inhalt zu fokussieren.