Angeregt durch den letzten Blogbeitrag von Esther Rois-Merz ‚Hören aber nicht verstehen‘ schreibe ich gerne einen Gast-Blog-Beitrag zur Audiopädagogischen Förderung und Beratung, die das Ziel verfolgt, hörbeeinträchtigten Personen einen optimalen Umgang mit deren technischen Hörhilfen zu ermöglichen. Kurz gesagt, durch gezieltes Training HÖREN und VERSTEHEN wieder bzw. überhaupt zu ermöglichen!

Wenn Sie im Laufe der Zeit an Hörvermögen verloren haben, dann hat sich Ihr Gehirn in gewisser Weise an diese langsam fortschreitende Schwerhörigkeit gewöhnt. Einzelne Geräusche, Töne/Musik und oder Laute/Sprache sind verschwunden bzw. können nicht mehr ausreichend wahrgenommen werden. Dieser Umstand erschwert das Hören und vor allem das Verstehen. Am Anfang wird dies meist nur in lauter Umgebung (gesellschaftlicher Anlass, Störlärm wie etwa am Bahnhof,…) auffallen. Mit der Zeit und mit einer weiteren Verschlechterung des Hörvermögens wird es immer öfter aber auch in ruhigerer Umgebung wahrgenommen werden.

Wenn Sie wieder hören, verstehen und damit auch dazugehören wollen, kann Ihnen eine technische Hörhilfe in Kombination mit einer individuell angepassten Audiopädagogischen Förderung und Beratung nutzen. Es ist nämlich wichtig zu wissen, dass das eigentliche Hören im Gehirn stattfindet und unsere Ohren, ausgestattet mit technischen Hörhilfen, nur den Weg dorthin sichern. Sind also neue technische Hörhilfen angepasst, liegt es an den Nutzern, das neue Hören und das damit verbundene Verstehen bzw. wieder Verstehen zu üben. Das Gute ist, dass das menschliche Gehirn fantastisch ist, da es die Fähigkeit hat ein Leben lang zu lernen!  Und genau diesen Umstand macht sich die Audiopädagogik zu nutze:

 «Audiopädagogik ist der spezifizierte Teil der allgemeinen Pädagogik, der sich mit der menschlichen Hörentwicklung beschäftigt. Sie umfasst die Praxis und Theorie der besonderen Bedingungen des auditiven und audioverbalen Lernens sowie die soziale Eingliederung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die in ihrer Hörfunktion beeinträchtigt sind.

Die Audiopädagogik interpretiert eine vorhandene Hörschädigung als eine individuelle Lernausgangsbedingung, auf die in der Praxis durch präventionsorientierte Förder- und Bildungsmaβnahmen reagiert werden muss. Hauptaufgabe der Audiopädagogik ist die Sicherstellung individueller Rahmenbedingungen für einen optimalen Hörlernprozess als Basis für einen Spracherwerbs- und Sprechlernprozess…..Grundsätzliches Ziel der Audiopädagogik ist die Maximierung der Hörkompetenz als Voraussetzung für eine weitestgehend entwicklungsoffene audioverbale Persönlichkeitsentwicklung im sozialen Umfeld….»

Quellenangabe: Hajo H. Frerichs „Audiopädagogik“ Theoretische Grundlagen einer Förderung auditiv stimulierbarer Hörbeeinträchtigter, Neckar-Verlag GmbH, Villingen-Schwenningen, 1998

Was kann man sich nun von einer Audiopädagogischen Förderung und Beratung bei mir erwarten: Bei einem unverbindlichen Erstgespräch, stelle ich meine Arbeitsweise vor, gemeinsam werden die nötige Anzahl und Frequenz der Einheiten festgelegt. Ausgehend von den persönlichen Bedürfnissen der HörgeräteträgerInnen werden sognannte ‚Behandlungsschwerpunkte‘ und Ziele festgelegt. Welche Punkte sie enthalten könnten, steht auf dem folgenden Infoblatt:

 

 

Falls ich Ihr Interesse geweckt habe, freue ich mich auf Ihren Anruf bzw. Ihr Mail.

Ulrike Rülicke, Dipl. Audiopädagogin