Letzte Woche war ich beim Kongress von Frau in der Wirtschaft in Graz. Ein facettenreiches Programm von Vorträgen und Netzwerkveranstaltungen bereicherte Unternehmerinnen aus dem ganzen Land.

Ein Vortrag stach besonders hervor: der Burn-Out-Vortrag von Frau Dr. Silvia Dirnberger-Puchner – zuerst wollte ich den Saal ja glatt verlassen, da der vorhergehende Vortrag bereits interessant war, Burn-Out (vermeintlich) ein bekanntes Thema, der Saal verdunkelt, ich müde und eine Pause angebracht… jedoch unterschied sich die Erklärung von Frau Dr. Silvia Dirnberger-Puchner dahingegen vom mir bereits bekanntem, als dass ich noch nie (!) eine Psychotherapeutin fundiert darüber habe reden hören. Und da konnte ich einiges lernen!

Burn-Out sei, so erklärte sie es bereits im ersten Satz, leider ein inflationär benutzter Begriff, und bringt mein anfängliches Unwollen damit auf den Punkt. Denn nicht Lebenskrisen, die uns alle früher oder später einmal beschäftigen, sind hier das Thema. Sondern eine schwerwiegende, psychologische Erkrankung.

Was hat das nun mit Tinnitus zu tun? Frau Dr. Silvia Dirnberger-Puchner lehrte mich, dass 87 % (!) aller Tinnitus-Vorkommen auf ein Stress-Problem zurück zu führen sind und nicht auf ein Ohr-Problem. Das erklärt wiederum, warum wir HörgeräteakustikerInnen unseren Tinnitus-PatientInnen so wenig helfen können.

Tinnitus

Tinnitus geht oft mit Höverlust einher.

Wenn Hörverlust mit Tinnitus einhergeht (und das ist oft der Fall), dann können wir daran arbeiten. Korrigieren wir nämlich den Hörverlust mit Hörgeräten, so verschwindet der Tinnitus im Hintergrund der Schallkulisse. Der auditorische Kortex und das Gedächtnis sind nun wieder auf natürliche Weise damit beschäftigt, Schallsignale zu verarbeiten und werden so vom Tinnitus (in dem Fall vermutlich eine Fehlleistung vom Hirn auf fehlenden Audioinput) abgelenkt.

Tritt er nach wie vor störend in Erscheinung, haben wir mit Geräusch- und Musikgeneration, die in Hörgeräte eingebaut ist, entsprechend heilsame Instrumente zur Verfügung.

Bei allen anderen Problematiken verweise ich auf Gesundheits-Psychologen, in Wien z.B. auf Mag. Ing. Klaus Pötzlberger. Er begeleitet Sie beim Umgang mit der Krankheit, unterstützt Sie bei der Stressbewältigung und bietet Entspannungskurse. Oder man begebe sich in vertrauensvolle Hände von AkkupunkteurInnen, NaturkundeheilerInnen, mache eine Physiotherapie der Halswirbelsäule oder oder oder. Hierbei muss jedeR seinen/ihren eigenen Weg finden und eine einzige gute Lösung, wie man mit Tinnitus umzugehen hat, gibt es leider, leider nicht.

Tinnitus in der Therapie

Starker Tinnitus wird in Tinnitus-Rehabilitationszentren behandelt. Eine erste Abklärung dazu findet man z.B. beim Tinnitus Zentrum Wien. Denn natürlich soll eine Abklärung beim HNO-Arzt auch nicht fehlen. Es gibt z.B. einen ganz kleinen Anteil von Tinnitus, welcher mechanisch ensteht (und nicht in den unergründlichen Nervenbahnen). Diesen erkennt man meist daran, dass er eine gewisse Rythmik hat. So können sich körpereigene Geräusche auf das Ohr übertragen.

Einen informativen Fachartikel über mögliche Therapieformen finden Sie hier beim Kollegen von Hörtechnik Hinrichs.

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